Saquisilí, Tigua und Quilotoa

Saquisilí

Heute ist Donnerstag und Markttag in Saquisilí. Die kleine Stadt, die angeblich einen der sehenswertesten Märkte im zentralen Hochland von Ecuador beheimatet liegt etwas abseits der Panamericana zwischen Lasso und Latacunga. Also beschließen wir hier einen Zwischenstopp einzulegen. Und tatsächlich, der Besuch auf dem Markt, der sich über die diversen Plätze des Ortes verteilt, lohnt sich. Größtenteils ist das rege Markttreiben der indigenen Bevölkerung zu beobachten, aber auch ein paar touristische Artikel wie Malereien aus Tigua und Hängematten werden zu unserer Freude angeboten.

Als wir Saquisilí gerade verlassen wollen, treffen wir völlig zufällig Tomás wieder, der uns am Vortag in den Cotopaxi Nationalpark begleitet hat. Er fährt uns mit seinem Taxi zum Busterminal von Latacunga, wo wir ihn erneut verabschieden und in einen Bus nach Tigua steigen.

Tigua

Tigua ist kein Ort im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Ansammlung verteilt liegender Häuser, die im páramo, dem andienen Hochland auf ca. 3500 m liegen. Die Straße schlängelt sich auf den 46 km von Latacunga bis hierher auf spektakuläre Art und Weise in die Höhe, ist als Hauptverbindung zur Küste jedoch sehr gut ausgebaut.

In Tigua haben wir zwei Zimmer in der urigen Posada de Tigua reserviert in der wir Abends wieder sehr leckeres Essen serviert bekommen. Die Preise sind hier mit €30 – €40 pro Person, inklusive Verpflegung etwas höher, aber durchaus gerechtfertigt. Beim Abendessen treffen wir ein sehr nettes Englisch-Walisisches Paar, welches seit 16 Monaten unterwegs ist und uns mit vielen Infos zu Nicaragua und Cuba versorgt. Wir versuchen uns mit Infos zu den Ländern südlich von Ecuador zu revanchieren.

Die vielleicht einzige Sehenswürdigkeit in Tigua außer der schönen Landschaft sind die Galerien, in denen die in ganz Ecuador bekannten Malereien des kleinen „Ortes“ ausgestellt sind.

Quilotoa

Quilotoa ist der Name eines kleinen Ortes im páramo und des gleichnamigen riesigen Kratersees, an dem der Ort liegt. Von Tigua führt eine lange Wanderung mit über 1300 Höhenmetern (900 hoch) hierher, die Elodie und ich uns vorgenommen haben.

Die ersten 7 km sind flach und führen durch das schöne páramo. Dann geht es plötzlich steil bergab in eine spektakuläre Schlucht. Hier fällt es schwer den Weg zu finden und wir entscheiden uns vermutlich nicht für die kürzeste und zugänglichste Variante. Kurze Zeit später finden wir uns in dichtem Gestrüpp wieder, durch das wir uns eine ganze Weile kämpfen müssen.

Schließlich erreichen wir die erwartete Flussüberquerung. Von hier geht es anschließend die gesamten 900 Höhenmeter der Strecke steil bergauf bis zum Grad des Kraters. Wir sind froh als wir oben sind, nicht jedoch über das Wetter, denn umso höher wir kommen, desto nebeliger wird es. So können wir von oben kaum das Wasser des Sees erahnen. Das ist Pech. Auf den letzten 2 km bis zum Ort fängt es dann auch noch in Strömen an zu regnen. Da denken wir, dass meine Eltern alles richtig gemacht haben, bis hier oben mit dem Taxi zu kommen, zumal mein Vater noch alles andere als fit ist. Um 15 Uhr fahren wir mit einem Bus zurück nach Tigua, wo abends wieder ein leckeres Abendessen auf uns wartet.

Am 2. April laufen wir mit unserem Gepäck zurück zur Hauptstraße von wo wir mit dem Bus über Latacunga nach Quito wollen. Dumm nur, dass hier heute die ecuadorianischen Radrennmeisterschaften stattfinden und die Hauptstraße komplett gesperrt ist. Davon wusste anscheinend keiner vorher Bescheid. Als die zwei Polizisten an der Straße meinen, die Sperrung würde erst in drei Stunden aufgehoben, versuchen wir optimistisch zu bleiben. Und tatsächlich, nach einer Stunde erscheint die bedauersnwerte letzte Fahrerin des Rennens, die vom “Besenwagen” und eines darauf folgendenen Verkehrschaos den Berg hinauf geschoben wird. In der Autoschlange befindet sich zu unserem Glück auch ein Taxi, welches uns günstig nach Latacunga bringt, wo wir an der Panamericana in einen Bus nach Quito einsteigen.

  1 comment for “Saquisilí, Tigua und Quilotoa

  1. James
    6. Mai 2016 at 1:23

    Drôle d’instrument , jolies toiles, belle balade, cela ressemble au Vercors avec les bananes et les lamas en plus.

Comments are closed.

Top