Oaxaca

Anmerkung: Während es mittlerweile wohl eher an der Zeit wäre einen Artikel über den schönen Médoc oder aufwendige europäische Bürokratie zu schreiben, fehlen immer noch die letzten Etappen unserer Reise im Blog. Deshalb an dieser Stelle noch ein paar Nachträge, zunächst vom 23. August:

Die Hauptstadt Oaxaca des gleichnamigen Staates im Süden Mexikos strahlt von vergleichbarer Schönheit wie San Cristobal in Chiapas. Die Stadt, die für ihr Kunsthandwerk und ihre Gastronomie bekannt ist, gefällt uns sehr. Wir finden ein ruhiges Zimmer bei einer unheimlich fürsorglichen Familie und erkunden zwei Tage lang gemütlich die einladende Stadt. Von der begeisternden Umgebung sehen wir nichts mehr auf dieser Reise, ein Grund mehr, in der Zukunft nach Oaxaca zurück zu kehren.

In einem Viertel Oaxacas bekommen wir aber auch die andere Seite zu sehen, für die die Stadt und der Staat mittlerweile mindestens genauso bekannt sind wie für ihren Tourismus: Lehrerproteste. Dieses Jahr haben sie ein besonders großes Ausmaß angenommen und dafür gesorgt, dass deutlich weniger Touristen kamen, als normalerweise. Von den monatelangen Straßensperren haben wir selbst glücklicherweise nichts mehr mitbekommen. Die Demonstration, die wir in den Straßen Oaxacas sehen, weist jedoch unmissverständlich auf eine große Missstimmung in einem Teil der Bevölkerung hin, etwas was uns nicht zum ersten Mal in Mexiko auffällt. Und das vielleicht größte Problem scheint zu sein, wie die Regierung mit solchen Missstimmungen umgeht: Erst im Juni wurde eine Blockade der Lehrer gewaltsam von der Polizei aufgelöst, wobei mehrere Demonstranten getötet und unzählige verletzt wurden. In solchen Situationen wird klar, dass das uns so begeisternde Mexiko auch eine dunkle Seite hat, gezeichnet von Korruption und Menschenrechtsverletzungen.

 

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