Ouro Preto

Ouro Preto ist ein Schmuckstück. Das bemerken wir bereits, als wir am 5. Oktober abends hier ankommen. Die Stadt, die zu Zeiten des Goldrauschs Ende des 18. Jahrhunderts mit über 200.000 Einwohnern die größte Stadt Amerikas war, hat bis heute viel von ihrem Reichtum beibehalten. Während heute nur noch knapp 70.000 Einwohner hier wohnen, fühlt sich das Zentrum sogar so ruhig an, als würden es nur ein Viertel davon sein. Das war früher anders. Das Chaos und die Ausbeutung der Sklaven zu Zeiten des Goldrauschs möchte man sich gar nicht vorstellen. Grausam hört sich die Geschichte des Goldabbaus an, von der wir am nächsten Tag bei der Besichtigung der Mina du Veloso einen Eindruck bekommen. Im beeindruckenden Museu de Mineralogia, auch unter dem Namen Museu de Ciência e Técnica bekannt, erfahren wir anschließend noch sehr viel mehr über Gold und andere Metalle und Gesteine. Das Museum (Eintritt: €1,50!) beherbergt eine der größten Mineraliensammlungen der Welt.

Heute ist Ouro Preto Unesco Weltkulturerbe und lebt größtenteils vom Tourismus. Für den Touristen ist die Stadt jedoch im wahrsten Sinne des Wortes auch kein leichtes Pflaster. Die Straßen sind extrem steil und das alte Pflaster hat heute so ungleichmäßige Formen wie manch ein Bergpfad. Die anschließende Stadtbesichtigung wird somit zur sportlichen Betätigung. In Ouro Preto wird uns auch zum ersten mal in Brasilien kalt. Als wir abends in unserer gemütlichen Pousada São Francisco da Paula etwas zu essen machen, ziehen wir uns die Fleecejacke an. Der Ort liegt immerhin auf einer Höhe von über 1100 m. Von der Terrasse unserer Pousada, die im grünen liegt, haben wir einen herrlichen Blick über die Stadt.

Am nächsten Tag besichtigen wir eine der vielen Kirchen der Stadt, die Igreja de São Francisco de Assis. Schließlich sollen sie nach Salvador zu den beeindruckendsten Brasiliens gehören. Mittags nehmen wir einen Bus Richtung Mariana. Auf halber Strecke steigen wir aus und besichtigen die Mina da Passagem. Der Besuch ergänzt den vom Vortag sehr gut. Hier werden wir auf einer abenteuerlichen kleinen Bahn 300 m unter die Erde gefahren und bekommen einen Eindruck davon, wie der industrialisierte Abbau des Golds aussah. In der Mina da Passagem wurde dieser sogar noch bis 1985 betrieben. Die letzten Stunden in Ouro Preto vergehen schnell. Ein gemütlicher Kaffee, ein einfaches leckeres Abendessen und eine längere Unterhaltung mit Daniel, dem netten Rasta unserer Pousada, von dem wir uns verabschieden. Um 22:00 Uhr nehmen wir den Bus nach Rio.

  6 comments for “Ouro Preto

  1. Helmi
    12. Oktober 2015 at 8:07

    Encore une reportage de voyage très interessant et captivant avec des belles photos. MERCI !!!!!
    🙂 Helmi

  2. Moni
    12. Oktober 2015 at 8:41

    La lecture en français nous a fasciné. Merci pour autant les petites détails, …l’histoire de la demoiselle dans le lavabo et autres choses 😉 Das Foto von Tobi auf dem Balkon (in den dunklen Farben) gefällt mir besonders gut. Merci! Freuen uns schon auf den Rio-Bericht.

  3. Gens William
    12. Oktober 2015 at 15:51

    Merci de prendre le temps d’écrire avec autant de détails, et les photos sont passionnantes .
    bon voyage et bonne aventure.

  4. Zouzou
    13. Oktober 2015 at 1:00

    Quelle jolie étape !

  5. Nicole NIJHOF-VOLLARD
    13. Oktober 2015 at 11:42

    C’est comme si on y était !
    (soupir rêveur…).

  6. Britta
    13. Oktober 2015 at 17:19

    Die Bilder erinnern mich ein klein wenig an Peru. Scheint ein cooler Mann zu sein, mit dem Elodie an der Mine steht.

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