Santa Catalina und Isla Coíba

Santa Catalina

Santa Catalina hat sich in den letzten sechs Jahren, seit meinem ersten Besuch, fühlbar kaum verändert. Sicher gibt es noch ein paar mehr Unterkünfte als damals, aber die Atmosphäre ist weiterhin sehr entspannt und angenehm. Zumal beginnt hier im Mai die Regen- und damit die Nebensaison. So finden wir am Playa Estero, ein paar Kilometer außerhalb des Ortes absolute Ruhe mit Meerblick.

Schwieriger gestaltet sich am nächsten Tag die Suche nach einem Surfbrett, um die bekannteste Welle Panamas zu surfen: La Punta. Viele der Surfunterkünfte wollen ihre Bretter für „La Punta“ nicht verleihen. Die Welle sei zu gefährlich und das Risiko von Schäden zu hoch. So muss ich bis in den Ort zurücklaufen, um dort endlich bei Cabanas Rolo ein gutes, günstiges ($10) Brett zu finden, mit dem ich die Welle surfen darf.

Zumindest habe ich nichts verpasst. Am späten Vormittag ist der Wasserstand genau richtig für La Punta und ich balanciere über das scharfe Riff Richtung Line-up, wo sich um die 15 Surfer tummeln. Aber das war auch vor sechs Jahren bereits der Fall. Die erste Stunde tue ich mich etwas schwer, nachdem ich über einen Monat nicht im Wasser war. Danach bekomme ich dann aber doch ganz gute Wellen.

Am späten Nachmittag kehren wir zurück in den Ort, um eine Exkursion zur Isla Coiba für morgen zu organisieren, der Hauptgrund, wieso wir diesmal nach Santa Catalina gekommen sind. Wir finden schnell ein Boot für $50 pro Person (plus $20 Eintritt in den Nationalpark).

Isla Coíba

Unter dem Begriff Paradies hat zwar jeder eine unterschiedliche Vorstellung eines perfekten Ortes, den es in der Realität nicht gibt, aber der Nationalpark um die Isla Coiba kommt meiner Vorstellung eines solchen Ortes schon beängstigend nahe.

Bereits wenige Kilometer nachdem wir in Santa Catalina abgelegt haben, sehen wir vom Boot aus eine Schar von Delphinen, die und erstaunlich nah kommen. Zwischen den kleinen Inseln vor Coiba erspähen wir schließlich sogar ihre großen Verwandten, Pilotwale. Da ist selbst unser Guide überrascht, denn eigentlich ist noch gar keine „Walsaison“. Im Juli und August müssen sich hier große Menge von Buckelwalen tummeln, die im Südwinter aus der Antarktis kommen.

Unser erster Stopp ist an einer winzigen Insel, die den passenden Namen „Grano de Oro“ trägt. In Sachen Naturreichtum ist die umgebende Unterwasserwelt nämlich ein wahres „Goldkorn“. Wir haben über eine Stunde Zeit, einmal um die Insel zu schnorcheln und kommen aus dem staunen nicht mehr raus. Wir sehen Fische in fast allen denkbaren Farben, riesige Schildkröten, die am Grund Pflanzen fressen ohne sich von uns stören zu lassen und sogar einen kleinen Hai, der jedoch so scheu ist, dass er in wenigen Sekunden wieder verschwunden ist. Es ist geradezu berauschend, die Luft anzuhalten, in das tiefblaue Wasser abzutauchen und sich von den dichten Fischschwärmen umgeben zu lassen, dass man beinahe wieder vergisst wieder aufzutauchen.

Als nächstes halten wir an der Ranger Station auf Isla Coiba. Nach einem leichten Mittagessen, geht es eine halbe Stunde auf einem Pfad steil bergauf zu einem Aussichtspunkt. Wir kommen ordentlich ans schwitzen, werden jedoch mit der Sichtung von viele Affen belohnt.

Danach ist es Zeit, wieder ins Wasser zurück zu kehren. Also halten wir an einem Riff zwischen zwei Inseln an. Die Blautöne des Wassers sind hier noch beeindruckender, als zuvor und die Fischschwärme atemberaubend.

Letzter Halt ist an einem Traumstrand auf einer anderen Insel. Hier erholen wir uns kurz von den Anstrengungen des Tages.

Anschließend begeben wir uns wieder auf den einstündigen Rückweg nach Santa Catalina, auf dem uns ein dicker Regenschauer an unsere Überfahrt von Kolumbien nach Panamá erinnert.

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