Isla Ometepe

Schon vom Ufer des Lago Nicaragua sieht die Isla Ometepe beeindruckend aus. Dieser Eindruck bestätigt sich immer mehr, während wir mit einem klapprigen, vollkommen überfüllten Holzkahn von San Jorge nach Moyogalpa im Westen der Insel übersetzen. Imposant erhebt sich der Vulkan Concepcion vor uns, mit seinem wenig kleineren Bruder, dem Vulkan Maderas im Hintergrund.

Es ist heiß, als wir von Board gehen, ohne ein richtiges Ziel vor Augen zu haben. Also essen wir erstmal zu Mittag. Anschließend nehmen wir das Angebot eines Taxifahrers an, uns nach Santa Cruz mitzunehmen. Schnell merken wir, dass die Insel gar nicht so klein ist, wie sie auf der Karte erscheint. Von Moyogalpa bis nach Santa Cruz, welches am Isthmus zwischen den beiden Vulkanen liegt, sind es immerhin ca. 30 km.

Die Isla Ometepe ist touristisch sehr gut erschlossen und wir sind überrascht, wie schick manche Unterkünfte am Strand von Santo Domingo aussehen. Dennoch ist es hier alles andere als überlaufen, genau richtig für unseren Geschmack. Nichts desto trotz ist der öffentliche Verkehr etwas limitiert, aber ausreichend um aus Santa Cruz wieder weg zu kommen.

Wir finden in der Finca El Porvenir eine einfache Unterkunft in traumhafter Lage, etwas oberhalb von Santa Cruz mit Blick auf den Vulkan Concepcion. Gleichzeitig befinden wir uns hier am Fuße des Vulkan Maderas, dessen Besteigung wir uns für den Folgetag vornehmen.

Der Wecker klingelt früh. Wir wollen vor der großen Hitze los und starten um 6:30 Uhr an der Finca. Doch es dauert nicht lange, bis wir feststellen, ein Wettrennen gegen die Hitze ist hier nicht zu gewinnen. Schweißgebadet kämpfen wir uns den teilweise steilen, schlammigen Weg Richtung Gipfel hoch. Doch wo genau ist dieser? Gefühlt sind wir bereits ganz oben, aber überall stehen nur Bäume und es gibt keine Aussicht… Jetzt bereuen wir vielleicht doch ein bisschen, dass wir keinen Guide genommen haben und uns nur auf mein Handy mit GPS verlassen haben.

Doch als wir bereits nach unserer etwas improvisierten Mittagspause wieder nach unten aufbrechen wollen, stolpern wir doch noch über den Gipfel, der uns eine herrliche Aussicht liefert. Lange genießen wir sie nicht. Der Nachmittag hat bereits begonnen und wir wissen, dass wir bis zur Dunkelheit auf jeden Fall wieder unten sein sollten. Wir wären nicht die ersten, die sich auf den Pfaden verlaufen würden. Später erfahren wir, dass die Besteigung des Maderas ohne Führer aus diesem Grund mittlerweile sogar verboten ist.

Aber wir schaffen es. Pünktlich zur Dämmerung erreichen wir Mérida. (Nach den Umwegen am Gipfel hatten wir uns für einen anderen Abstieg entschieden). Nach 12 Stunden zu Fuß für einen Weg für den wir 6 bis 8 Stunden geplant hatten, sind wir froh, als wir in Mérida ein Taxi finden, dass uns zurück nach Santa Cruz bringt.

Zwar sollte man sich von unserer nicht repräsentativen Zeit, die wir als nicht trainierte Gruppe ohne Guide gebraucht haben nicht abschrecken lassen. Gleichzeitig empfehlen wir die Wanderung (15 km, 1300 Höhenmeter bergauf und anschließend bergab) jedoch nur trittsicheren Wanderern, am besten mit Guide. Und ganz wichtig: Genug Wasser mitnehmen!

Am nächsten Tag begeben wir uns mit dem Bus auf den Rückweg Richtung Moyogalpa. Einen Zwischenhalt machen wir am Naturschwimmbecken „Ojo de Agua“.

Anschließend geht es mit dem Bus weiter nach San Jose, an der Südküste der Insel, wo direkt Anschluss zu einer modernen holländischen Fähre nach San Jorge besteht. So haben wir uns die weiteren Kilometer bis Moyogalpa gespart.

In San Jorge erwartet uns mal wieder ein hartnäckiger, aber netter Taxifahrer, mit dem wir schließlich einen Deal aushandeln, uns bis für $28 zum Playa Maderas an der Pazifikküste zu bringen.

  1 comment for “Isla Ometepe

  1. Helmi
    19. Juli 2016 at 11:17

    Respect, cette altitude /Höhe et par cette chaleur/ bei dieser Hitze!!!

Comments are closed.

Top