Concepción Bamba

Als unser Nachtbus um 5 Uhr morgens in Tehuantepec ankommt ist es noch stockdunkel. Um auf Nummer sicher zu gehen warten wir auf das erste Tageslicht. Anschließend fahren wir mit einem lokalen Bus nach Salina Cruz und von dort aus weiter in Richtung der Bahias de Huatulco. Nach einer dreiviertel Stunde steigen wir an einer Menschen verlassenen Kreuzung aus, der Abzweigung nach Concepción Bamba. Selbst jetzt am Vormittag merken wir bereits die Hitze der Sonne und sind nicht wild darauf bis zum Dorf zu laufen. Und wir haben Glück. Nach einer Weile taucht ein Mototaxi auf, welches uns die wenigen Kilometer nach Bamba bringt.

Concepción Bamba ist ein winziger Ort. Wir kommen im Cocoleoco Surfcamp unter, welches im Lonely Planet hoch gelobt wird. Von der Gastfreundschaft des Französisch-Mexikanischen Paars sind wir nicht ganz so überzeugt wie der Reiseführer, fühlen uns hier aber trotzdem wohl. Es dauert nicht lange, da treffen wir Mickael, Maelle und Camille wieder, die wir bereits in den Bergen von Chiapas gesehen hatten. Wir verstehen uns gut mit den dreien und ich habe das Glück, dass Mickael sein Surfbrett verkaufen will. So kann ich mich bereits am ersten mexikanischen Strand für die nächsten Wochen an der Küste auszurüsten.

Am Strand von Bamba wurden vor einigen Jahrzehnten zum Abbau von Granit Wellenbrecher errichtet, die das Verladen der großen Felsen auf Schiffe ermöglichen sollten. Damals hat sich wahrscheinlich noch niemand Gedanken dazu gemacht, dass diese Wellenbrecher als Nebeneffekt zwei rechte Wellen erzeugen würden, die heute vielleicht der Hauptanziehungspunkt an diesen verlassenen Strand sind. Und trotz des unübersehbaren Eingriffs des Menschens bleibt die Landschaft am Strand von Bamba atemberaubend. Besonders genießen wir sie beim Abendessen in der einfachen, günstigen Strandhütte, als täglich dicke Gewitter aufziehen.

Das sind vermutlich die Ausläufer von Hurrikan Earl, der von der Karibik auf die Yucatan-Halbinsel gezogen ist und weiter nördlich über das mexikanische Festland an uns vorbei zieht. Aber auch im Pazifik braut sich etwas zusammen, ein Tiefdruckgebiet, welches sich später als Hurrikan auf Baja California zubewegen sollte. Doch wir haben Glück und bekommen von diesen Unwettern lediglich Regen ab.

Als es am 6. August am zweiten Tag in Strömen gießt, beschließen wir zum Touristenresort Bahias de Huatulco aufzubrechen auf der Suche nach einem trockenen Zimmer und Internet.

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