Trujillo und Umgebung

Für Archäologen ist Trujillo wohl so etwas wie das Cusco der Nordküste Perus. Große Unterschiede zum heiligen Tal in den Anden sind für den Besucher jedoch sicherlich die vollkommen andere Landschaft (Wüste), der deutlich geringere Betrieb, die niedrigeren Eintrittspreise und dass die präkolumbianischen Stätten noch zugänglicher sind.

Die beispiellosen Ruinen von Chan-Chan, die eine Ausbreitung von 24 km² haben und in ihrer Blütezeit bis zu 40.000 Einwohner beherbergten, liegen direkt nördlich des Stadtzentrums. Sie wurden von den Chimú errichtet, einer Kultur, die von 800 n. Chr. bis zur Eroberung der Inka im Jahre 1470 die Region beherrschte. Wir besuchen lediglich einen der vielen Paläste, den restaurierten Tschudi Palast, der für Touristen zugänglich ist. Die aufwändigen Wanddekorationen, in denen wichtige Rolle des Meeres für die Chimú deutlich wird, faszinieren uns besonders.

Südlich von Trujillo ist es nicht weit bis zu der Huaca del Sol und der Huaca de la Luna. Sie stammen aus der Zeit der Moche, die noch vor den Chimú, zwischen 100 und 700 n. Chr. die Region bewohnten (zeitgleich wie die Nazca südlich von Lima und die Maya in Mexiko). Ein Besuch hier ist ähnlich beeindruckend wie in Chan-Chan, besonders die Plattform, von der der Herrscher zu seinem Volk sprach. Auch hier sollen damals bereits 25.000 Menschen gewohnt haben.

Trujillo selbst macht einen sehr angenehmen Eindruck auf uns. Die hübsche koloniale Plaza und die angrenzende Fußgängerzone sorgen für eine entspannte Atmosphäre. Und selbst innerhalb der Stadt gibt es archäologische Überreste der Moche und Chimú. Der Tempel Esmeralda und der Arco Iris sind ebenfalls ihren Besuch wert.

Als wir am Morgen in Trujillo ankommen haben wir schnell ein Café gefunden, in dem wir unsere Rucksäcke für den Tag deponieren können. In Chan-Chan treffen wir Cedric, einen netten Franzosen, mit dem wir uns einen Guide für den Besuch teilen. Anschließend bietet dieser uns an, uns für 50 Soles pro Person (ca. €14) zu und durch alle oben genannten Ruinen zu führen (zzgl. Transportkosten). Wir sagen zu und so wird es ein intensiver, archäologischer Tag für uns drei.

Huanchaco

Zur Übernachtung fahren wir ans Meer, in das wenige Kilometer entfernte Huanchaco. Der Ort, den ich aus meinem letzten Perubesuch vor 7 Jahren, als sehr touristisch in Erinnerung hatte, gefällt uns dann doch ganz gut. Nur mit der Wahl unserer Unterkunft greifen wir ziemlich daneben. Eine Nacht halten wir es jedoch im Huanchaco Inn aus.

In Huanchaco gibt es wieder eine dieser endlos langen peruanischen linken Wellen in der ich mich am nächsten Morgen vergnüge. Vermutlich wurden die Wellen hier als erste auf der ganzen Welt gesurft. Die „Caballitos de Tortora“ (Fischerboote aus Schilf), mit denen sich bereits vor 3000 Jahren die Fischer von der Brandung wieder ans Land treiben ließen, kann man heute noch am Strand besichtigen. Genutzt werden sie jedoch nur noch von Touristen.

Nach dem Mittagessen brechen wir aus Huanchaco wieder auf. Nächstes Ziel: Puerto Chicama.

  1 comment for “Trujillo und Umgebung

  1. james
    7. April 2016 at 17:38

    Quelles drôles de cases , j’imagine la chaleur au milieu de toute cette terre cuite !!
    Mais alors , vous n’avez pas essayé les caballitos del mar, rien que pour le nom je me serais laisser tenter.

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