La Paz und Umgebung

La Paz

La Paz lässt uns den Atem weg, und das nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes. Die vielleicht beeindruckendste Art dieses Monster zu besichtigen ist ihr neues Verkehrsmittel. Drei Seilbahnlinien von Doppelmayer bedienen diverse Teile des auf knapp 4000m Höhe liegenden Regierungssitzes Boliviens und bieten Ausblicke, die manchmal vielleicht schöner, aber wohl kaum spektakulärer sein könnten. Bei einem Fahrpreis von 3 Bolivianos (weniger als 50 Cent) ist dies sicher die Attraktion mit dem besten Preis-Leistung-Verhältnis unserer Reise. Aber selbst für die Einwohner der Stadt scheint sich die Fahrt zu lohnen: Der Fahrpreis ist kaum teurer als die Minibusse auf den vollen Straßen und die Fahrzeit aus dem oben liegenden El Alto ins Stadtzentrum beträgt schlappe 15 Minuten. Allerdings haben wir Schwierigkeiten uns vorzustellen, das die Kapazität der Bahnen zu Stoßzeiten ausreicht, als wir sonntags die Schlange der Leute sehen, die hoch zum Markt nach El Alto fahren wollen.

Tiwanaku

Die Tiwanaku waren ein Volk, welches das Altiplano über ca. 15 Jahrhunderte (300 v. Chr. bis 1200 n. Chr.) besiedelt haben; das Inkareich hat es im Vergleich kaum drei Jahrhunderte gegeben. Das Zentrum der Tiwanaku befand sich in der gleichnamigen Siedlung, die damals am Titikakasee lag und heute ca. 20 km von dessen Ufer entfernt ist.

Während die Ruinen von Tiwanaku sicher nicht so beeindruckend sind wie Machu Picchu, ist es die spannende und zum Großteil ungewisse Geschichte dieser Kultur, die einen Besuch hierher durchaus lohnenswert macht. So haben sich bereits die Tiwanaku maßgebend an der Sonne orientiert und Keramik hergestellt, deren Eigenschaften später ebenfalls bei den Inka wiederzuerkennen ist. Sehr kurios sind die Zahlen des Kalenders, die man in ihren Steinarbeiten immer wieder findet und die enorme Größe (7-8m) einer der Statuen, die im angrenzenden Museum ausgestellt wird.

Carreterra de la Muerte

Die laut interamerikanischer Entwicklungsbank gefährlichste Straße der Welt befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Umgebung von La Paz. Während wir in der Tat auf eine Busfahrt über diese Straße nicht wild gewesen wären, sind es heutzutage hauptsächlich Fahrradtouren die über die „Death Road“ angeboten werden. Über 60 km bergab, von 4700m auf 1300m, das hört sich sehr verlockend an.

Und tatsächlich legen sich unsere Bedenken auf einer Straße mit einem solchen Namen eine Fahrradtour zu machen schnell. Wir fahren in einer Gruppe von 12 Personen, den Berg hinab, aber dank regelmäßiger Pausen, kann jeder sein Tempo fahren. Um in den (wirklich beeindruckenden) Abgrund zu fallen, müsste man schon sehr großes Pech haben oder sich extrem ungeschickt anstellen.

Autos kommen uns an diesem Tag zum Glück gar keine entgegen. Den Grund dafür – ein riesiges Loch in der gesamten Breite der Straße – sehen wir erst später. Aber auch sonst ist hier so gut wie kein Verkehr. Als diese Straße noch als Hauptverbindungsstraße zwischen La Paz und Amazonas diente, gab es wohl alle ein bis zwei Wochen einen Unfall, bei dem ein Fahrzeug in den Abgrund gestürzt ist. Uns steht auf dem Rückweg im Bus zum Glück die neue zweispurige Hauptstraße zur Verfügung.

Chakaltaya

La Paz ist von zahlreichen hohen Gipfeln umgeben. Der schwierigste zu erklimmende Intimani ragt als zweithöchster Gipfel des Landes über die Stadt. Gegenüber liegt der Huiana Potosí, ein relativ zugänglicher alpiner Gipfel für alle sportlichen, die mal einen 6000er inklusive Steigeisen und Gletscher ersteigen wollen. Wir spielen kurz mit dem Gedanken, entscheiden uns dann aber wegen Aufwand (drei Tage), Anstrengung (sehr hoch) und Regenzeit (keine gute Sicht) dagegen.

Um dennoch einen kleinen Eindruck der Bergwelt um La Paz zu bekommen, schließen wir uns einem organisierten Ausflug auf den Chakaltaya an. Hier befand sich bis vor einigen Jahren noch das höchste Skigebiet der Welt. Heute ist vom Schnee durch den Klimawandel leider nicht mehr viel übrig geblieben und der Bus fährt uns bis auf wenige hundert Meter unter den Gipfel. Die Höhenluft bringt uns trotzdem zum schnaufen und wir sind froh, dass wir uns nicht ohne größere Vorbereitung für den Aufstieg zum Huiana Potosí entschieden haben. Die Aussicht ist jedoch auch von hier schon sehr beeindruckend und wir denken uns die Erklimmung des großen Nachbarn ist vielleicht etwas für unseren nächsten Bolivienbesuch.

  1 comment for “La Paz und Umgebung

  1. Daniel
    14. März 2016 at 17:35

    • Quelle merveille que cette Bolivie !
    • Elle a pourtant été décimée lors de deux guerres : celle du “Pacifique“ avec le Chili et le Pérou vers 1895, où elle a perdu sa façade maritime, et celle avec le Paraguay en 1935, appelée guerre du “Gran Chaco“ qui lui a valu la perte de la portion sud-est du Chaco semi désertique.
    • Et pourtant, grâce à vous, je retiens ses déserts salés, ses geysers, ses mares d’eau chaude, ses mines d’argent et d’alu, ses dinosaures, ses statues antiques, ses sculptures rupestres, ses broderies, ses lamas, son aérodrome El Alto, presque aussi haut que le Mont Blanc, cette descente vertigineuse en vélo de près de 3000 m. de dénivelé,
    • et puis cette petite ville de Copacabana sur le lac Titicaca, dont le nom a été repris par un marin pour dénommer la grande Plage de Rio…..
    • Viva el Bolivia !

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