Flores und die Ruinen von Tikal

Flores

Flores fühlt sich für uns gar nicht wie Guatemala an, eher wie Karibik oder vielleicht sogar ein bisschen mediterran. Die kleine Stadt liegt auf einer Insel im Lago de Petén Itzá, die über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Atmosphäre in den gepflasterten Straßen ist touristisch und gemütlich zugleich. Heute ist Sonntag und abends gibt es an der Uferpromenade viele Stände mit leckerem Essen.

Als wir satt sind, verbringen wir den Rest des Abends damit unsere Rückflüge nach Europa zu buchen. So haben wir nun ein festes Datum für das Ende unserer Reise: Am 27. August geht es von Mexiko Stadt über Umwege zurück nach Frankfurt, wo wir am 14. September ankommen werden. Den Rückweg werden wir nutzen um Freunde in Los Angeles und in der Dominikanischen Republik zu besuchen.

Montagmittags fahren wir mit einem weiteren Shuttle nach Tikal.

Tikal

Tikal beheimatet die bekanntesten Maya-Ruinen Guatemalas, die sicher zu den beeindruckendsten überhaupt gehören. Auf 16 km² erstrecken sich hier zahlreiche Tempel (in Pyramidenform) im Dschungel, die von Affen umklettert und von Tukanen umflogen werden. Wegen der Größe von Tikal, der Hitze und der Aktivität der Tiere entscheiden wir uns die Ruinen an einem Nachmittag und einem Vormittag zu besuchen und vor Ort in Hängematten zu übernachten, eine Entscheidung die zu unserer Freude überraschend wenige Besucher treffen. So sind wir am ersten Tag mit einem netten argentinisch-spanischen Paar zum Sonnenuntergang gefühlt so gut wie alleine auf dem Gelände. Die einzigen anderen Besucher tummeln sich auf dem 60m hohem Tempel IV, von dem wir gemütlich zurück zum Eingang laufen. Der ist zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr besetzt, so dass unser kleiner „Verstoß“ gegen die Öffnungszeit überhaupt kein Problem ist.

Die Nacht ist dank Moskitonetz überraschend angenehm und kein Vergleich zu unserer letzten Nacht in Hängematten an der kolumbianischen Karibikküste. Statt schweißgebadet zu sein, wird uns diesmal zum morgen hin sogar etwas kühl.

Am nächsten Tag nehmen wir um 6 Uhr an einer Führung eines Archäologen Teil. Eine US-Amerikanerin hatte uns am Abend zuvor angeboten für $10 pro Person mitzukommen. So haben wir die Möglichkeit zu dritt mehr über die Geschichte dieses mystischen Ortes zu erfahren.

Weiterreise nach Mexiko

Nach einer weiteren Nacht in Flores brechen wir am 27. Juli schließlich zur mexikanischen Grenze auf. Bis La Técnica gibt es regelmäßig Direktverbindungen. Nachdem unser Bus die erste Hälfte der Strecke in einer guten Stunde zurückgelegt hat, biegen wir von der Hauptstraße ab, wo der Asphalt mal wieder aufhört. Gute drei Stunden später erreichen wir schließlich den Grenzfluss zu Mexiko.

Wir essen noch eine Kleinigkeit, versuchen vergebens unsere übrig gebliebenen Quetzales zu einem vernünftigen Wechselkurs zu tauschen und nehmen letztendlich ein kleines Boot auf die andere Seite des Flusses.

Guatemala hat uns in den letzten 12 Tagen mit seiner Vielfältigkeit und Schönheit sehr beeindruckt, und das, obwohl wir lediglich die bekanntesten touristischen Orte besucht haben. Gleichzeitig hat uns die Armut und die schlechte Infrastruktur häufig schockiert. In keinem anderen Land haben wir so viele Kinder arbeiten sehen wie hier. Den Transport fanden wir in Guatemala am aufwendigsten und gefährlichsten auf unserer gesamten Reise. Entsprechend froh sind wir nun in Mexiko angekommen zu sein.

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