Die Strände El Esterón und Las Flores

El Salvador ist im Ausland wohl kaum beliebter als sein Nachbarland, sondern hauptsächlich für seine Maras (Gangs) und die mit ihnen verbundene Gewalt bekannt. Das Land hat im letzten Jahr Honduras sogar als traurigen Spitzenreiter in der Mordraten-Statistik abgelöst. Gleichzeitig stellt das kleine Land mit 6 Millionen Einwohnern eine verhältnismäßig große Bevölkerung und ist auf dem Subkontinent eine Art produktiver Motor. Nicht selten kamen Produkte, die wir in anderen Ländern gekauft haben, hierher.

El Esterón

Nach einem Pickup-Truck und zwei Bussen in Honduras und vier Bussen und einem Mototaxi in El Salvador erreichen wir wieder die Pazifikküste. Der Weg hat uns einen ersten Eindruck davon verschafft, wie einfach auch ein Großteil der Salvadoreños lebt. Nach diesen Eindrücken und dem verzerrten Bild, das wir durch die Medien vom Land im Kopf haben, kommt uns das Hotel Tortuga Verde an der Playa El Esterón wie ein kleines Paradies vor.

Der Gründer, ein umweltbewusster Surfer aus New York, hat an (fast) alles gedacht. Profit ist ihm jedoch wohl eher zweitrangig. So kommen wir in einem Mini-room direkt am Strand für $18 die Nacht unter und essen im Strandrestaurant zu akzeptablen Preisen. Ähnlich machen es die Lokals, denn gerade ist Wochenende. Da ist die Tortuga Verde von mehr Salvadoreños besucht, als Ausländern und entsprechend belebt. Das bietet immerhin genug Arbeit für 65 Arbeitsplätze. Beeindruckend! So schafft man Perspektiven!

Las Flores

Das vielleicht attraktivste Feature des Hotels für Surfer ist das tägliche $1-Shuttle um 6:30 Uhr morgens zur 20 Minuten entfernten Playa las Flores, eine kleine idyllische Bucht, mit einer nahezu perfekten rechten Welle. Diese läuft am morgen nach unserer Ankunft richtig gut und groß. Nur mein geliehenes Brett ist leider etwas klein. Umso größer ist die Freude, als mir Jeff, der mit mir als einziger den Shuttle-Service nutzt, sein Brett für eine tolle letzte Welle ausleiht.

Am nächsten Morgen sind die Wellen etwas kleiner. Dafür hat die Strömung nachgelassen und ich bin mit einem passenden Brett ausgerüstet, was den Spaßfaktor entscheidend erhöht.

Am 5. Juli geht es mit dem Bus weiter Richtung Costa del Balsamo im Westen El Salvadors. Wieder müssen wir für verhältnismäßig wenige Kilometer etliche Male umsteigen. Zwischen den Bussen entsteht jedoch so gut wie keine Wartezeit und in keinem Bus versucht man uns einen erhöhten Fahrpreis abzuknüpfen, eine Erfahrung, die wir häufig in den letzten Ländern machen mussten. So macht El Salvador einen gut organisierten und ehrlichen ersten Eindruck auf uns. Leider kommt es uns ähnlich wie Honduras aber deutlich dreckiger vor, als zuletzt in Nicaragua. Von einer erhöhten Gefahr für uns als Reisende hingegen ist glücklicherweise wieder nichts zu merken.

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