Mit dem Frachtschiff von Buenaventura nach Nuquí

Passender könnte der Name “Buenaventura” für uns wohl nicht gewählt sein. Als ein “gutes Abenteuer” kann man unsere Bootsfahrt von hier an die Pazifikküste sicherlich in zwei Worten gut zusammenfassen. Ganz anderes gilt jedoch für die Einwohner von Buenaventura. Sie hätten sich bestimmt ein besseres Abenteuer vorstellen können, als hier zu leben. Die Stadt macht in vielen Gegenden einen armen, heruntergekommenen Eindruck in der man nicht zu viel Zeit verlieren sollte. Also konzentrieren wir uns auf das Wesentliche: Im Supermarkt essen wir zu Mittag, kaufen Vorräte ein und heben ein letztes mal Geld ab.

Gegen 16 Uhr sind wir am Dock. Die Beladung läuft auf Hochtouren. Es sieht allerdings nicht danach aus, dass wir um 17 Uhr los kommen. Aber damit haben wir auch nicht wirklich gerechnet. Also machen wir es uns vor unserer Kabine gemütlich und verfolgen das rege Treiben an Deck. Als die Sonne unter geht, lässt die Hitze etwas nach. Gegen 19 Uhr legen wir schließlich ab. In der Dunkelheit fahren wir durch das große Hafengelände von Buenaventura auf den offenen Pazifik hinaus. Die Stadt liegt auf einer Insel, die vom Hafen umrahmt wird. Laut Reiseführer werden hier 60% der legalen Waren Kolumbiens verschifft.

Der Pazifik macht seinem Namen heute Abend alle Ehre und ist fast so ruhig wie ein See. In leichtem, gleichmäßigem Schaukeln schlafen wir schließlich ein. Teilweise verbringen wir die Nacht in der heißen Kabine, teilweise in zwei Hängematten, die wir auf dem Deck installiert haben.

Als es wieder hell wird, bekommen wir eine unberührte Küste zu sehen, die von dichtem grünen Dschungel überzogen ist. Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass die Sicht auf wenige Kilometer beschränkt ist. Aber vom Regen, den wir in einer der niederschlagreichsten Regionen der Welt erwartet hatten, ist noch nichts zu sehen.

Gegen Mittag hält das Schiff zum ersten mal an. Wir haben die kleine Siedlung Termales erreicht. Vom Strand kommen kleine Motorboote auf uns zu, um Waren entgegen zu nehmen. Ein großes Fischerboot kommt ebenfalls, um Shrimps gegen Gefrierbeutel zu tauschen. Insgesamt nimmt der Warenaustausch sicher zwei Stunden in Anspruch. Wir sehnen uns in der feuchten Hitze ohne Dusche nach einer Abkühlung. Umso größer ist die Freude, dass der Kapitän nichts dagegen hat, uns von Bord ins Wasser springen zu lassen. Da haben wir auch schnell wieder die Wasserschlange vergessen, die wir zuvor gesehen hatten.

Am späten Nachmittag erreichen wir nach ca. 20 Stunden schließlich Nuquí. Die Fahrt mit dem Frachter werden wir in toller Erinnerung behalten und durchaus weiter empfehlen. Nur Zeit sollte man genügend mitbringen. Die Ankunft in Nuquí hingegen ist ein kleiner Schock. Der Ort ist arm und dreckig und hat eine hohe Militärpräsenz. Am Strand finden wir in der Dunkelheit jedoch eine nette Unterkunft, das Nuquimar.

Morgens stellen wir leider fest, dass auch der Strand von Nuquí von Müll überdeckt ist, soweit das Auge reicht. Das hatten wir in einer solch unberührten Region, die wir südlich von Nuquí vom Schiff aus sehen konnten, nicht erwartet. Wir laufen mehrere Kilometer den Strand hinab, bis der Müll etwas nachlässt und wir uns ins Wasser trauen. Außerhalb der Siedlungen scheint die Küste tatsächlich noch ein verstecktes Naturparadies zu sein.

Am nächsten Morgen kehren wir gegen 9 Uhr zum Frachtschiff zurück. Das Abladen scheint deutlich zügiger als am Vortag zu laufen. Um 11 Uhr ist Flut und dann muss das Schiff ablegen, um aus der Lagune auf das offene Meer hinaus zu kommen. Wir haben uns entschieden wieder mitzufahren, weiter nach Norden bis Bahia Solano. Nach zwei Stunden im Hafen, warten wir weitere drei Stunden vor Anker, bis schließlich Enrique, der Kapitän mit dem abgerechneten Geld erscheint. Die Weiterfahrt nach Bahia Solano dauert weitere fünf Stunden, so dass wir erst nach Einbruch der Dunkelheit unser Ziel erreichen. Das ist der Rhythmus der Frachtschiffe hier. Wer schneller vorwärts kommen will, sollte vor Ort auf jeden Fall auf die etwas teureren Schnellboote ausweichen. Wir sagen uns: “Der Weg ist das Ziel.”

  4 comments for “Mit dem Frachtschiff von Buenaventura nach Nuquí

  1. Moni
    23. Mai 2016 at 19:03

    Merci!!!! Le serpent regarde comme une tujau d’arrosage!
    Danke! Wie ein Gartenschlauch sieht eure Wasserschlange aus :-). Gibt man Nuqui in die Suchmaschine ein, so erscheinen nur kurze Berichte ‘von einem der letzten Paradiese’ – ohne Müll.

  2. 18. Juni 2016 at 5:26

    Hola
    Cool votre trip
    On veut passer par la aussi pour rejoindre le Panamá. Combien avez vous paye au total de Buenaventura jusqu a Bahía Solano?
    Autre question, votre passage de frontiere par Necocli s est bien passe? Les medias disent que la frontiere y est fermee parce qu il y a beaucoup de migrants ilegaux qui y Sont entasses.
    Merci pour votre reponse

    • Elodie & Tobi
      18. Juni 2016 at 16:56

      Hello Guilhem, merci pour ton post! Quel voyage vous faites WOW!

      Le bateau d’Enrique appelé le Mediterranea (impossible de remettre la main sur son numéro mais appele la capitainerie de Buenaventura ou l’un des numéros du lonely planet et ils te le donneront, tout le monde se connaît là-bas) nous a coûté 120000 pesos colombianos (par personne) jusqu’à Nuqui (35€). Peut-être qu’en donnant un coup de main (charge et décharge, cuisine…?) vous pouvez payer encore moins, on a pas essayé!

      De Nuqui à Bahia Solano on a payé 30000 pesos et c’est le moins qu’on puisse payer là-bas: les premiers bateaux rapides se négocient à 50000 mais bon, si comme nous vous avez le temps c’est pas un souci.
      C’est peut être une bonne idée de passer la frontière depuis Jaqué, nous n’avons aucun renseignement puisque nous avons repris un vol à Medellín. Il semble que le guide parlait de US$100 pour ce passage, c’est donc plus cher que l’avion mais plus enrichissant!

      Le passage Necoclí-Capurgana-Puerto Obaldia-Cartí-Panamá s’est très bien passé, on va pas tarder à le poster sur le blog. La frontière a été fermée pour les cubains le jour de notre départ et c’était en pleine effervescence pour faire sortir tout le monde. Une expérience humaine très enrichissante! Le plus difficile c’est de partir en avion mais en barque pas de soucis il en sort tous les jours.
      Puerto Obaldia n’est pas à endroit pour trainer tout de même, mais aucun souci d’insécurité (plus d’insalubrité) et vous passeriez probablement sans encombres avec vos passeports de touristes (pensez tout de même à un justificatif de sortie du territoire panaméen et du minimum de revenu à avoir, ils sont très sévères au contrôle etnos sacs sont passés au peigne fin).
      Le voyage était quand même couteux: Necoclí-Capurgana (60000 pp), Capurgana-Puerto Obaldia (90000 pour la barque privée mais il y a des barques publiques moins chères, on a pas eu le temps de l’attendre), Puerto Obaldia-Cartí (US$100 pp le plus bas qu’on puisse payer c’est 90, le prix pour les indigènes Kuna).

      Si tu as d’autres questions n’hésite pas, au plaisir!!

      Elo et Tobi

      • 25. Juni 2016 at 16:52

        Merci pour les renseignements
        On continue a vous suivre
        On est a Quito pour un mois ou on va mettre a jour le blog, Surinam, Guyane anglaise, Venezuela, Colombia
        A une prochaine
        Abrazo

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