Salar de Uyuni und Los Lípez

Eine mehrtägige Jeep-Tour zum Salar de Uyuni gehört sicher zu den Highlights vieler Südamerikareisenden. Von dem was wir gehört bzw. gelesen haben (überfüllte Jeeps, kalte Unterkünfte, betrunkene Fahrer) kann sie sich jedoch auch schnell in einen Albtraum verwandeln. Deshalb nutzen wir einen guten Teil unseres Tages in Tupiza um einige der Touranbieter zum Salar de Uyuni zu “vergleichen”. Preise und Leistungen scheinen sich allerdings wenig zu unterscheiden und eine Entscheidung fällt nicht leicht. Wir entschließen uns letztendlich für Alejandro Tours von denen wir einen guten Eindruck haben. Sie sind etwas teurer als die Anderen, bieten uns aber u.a. von sich aus an, einen Teil des Geldes am Ende zu bezahlen, als eine Art Garantie, falls wir nicht zufrieden seien. Wir buchen die Tour zu viert mit Christine und Guillaume, die wir am Abend zuvor in einem Restaurant getroffen haben und die bereits einen Tag auf Interessenten für eine fünftägige Tour mit Vulkanaufstieg gewartet haben.

1. Tag: Tupiza – Quetena Chico

Die Tour beginnt zunächst mit einer schlechten Nachricht. Der Sohn unserer Köchin ist krank, weshalb sie ausfallen wird. Wir bleiben jedoch alle positiv gestimmt und man versichert uns, dass in den Hostels für uns gekocht würde. Unser Fahrer Jesus macht uns zudem einen sehr sympathischen Eindruck.

In der ersten Stunde geht es von 3000m bis auf 4200m. Die Landschaft ist beeindruckend und erinnert an unsere Vorstellungen des Wilden Westens. Die Mittagspause machen wir als einziger Jeep an einer ziemlich bizarren Felsformation. Selbst nach den Quebradas in Nordargentinien haben wir so etwas noch nicht gesehen.

Im Laufe des Tages geht es bis auf 4900m hoch und uns eröffnet sich das trockene Altiplano mit grasenden Lamas. Die Landschaft ist hügelig und in der Ferne erheben sich schneebedeckte Gipfel von bis zu über 6000m hohen Vulkanen. In San Antonio de los Lipez besuchen wir die Ruinen eines Dorfes, dass sich mit der spanischen Kolonialisierung hier zum Abbau von Mineralien angesiedelt hat und welches erst vor 30 Jahren aufgegeben wurde. Als wir weiterfahren wollen, weise ich Jesus darauf hin, dass im hinteren rechten Reifen relativ wenig Luft ist. Er nickt, geht an den Kofferraum und kommt mit einem Stück Papier zurück. Das Papier stopft er in ein gut sichtbares Loch im Reifen und fragt mich ob ich Angst hätte. Ich habe das Gefühl, zu Jesus Geschäft gehört es etwas dazu, uns ein Abenteuer zu verkaufen und antworte nur: “Nein, ich glaube an Jesus”. Lächelnd schließt er einen Schlauch an einen vom Auto betriebene Kompressor an und sorgt dafür, dass wir sicher weiter kommen.

Nach über 300 km schwierigen Terrains erreichen wir unser Nachtquartier in Quetena Chico. Das Hostel ist sauber, das Essen gut und uns wird nicht kalt. Wir sind positiv überrascht. Das Quartier teilen wir uns mit zwei anderen Jeeps.

2. Tag: Quetena Chico – Villa Mar

Am zweiten Tag liegen glücklicherweise ein paar Kilometer weniger vor uns. Wir machen insgesamt etwas mehr und längere Pausen. Unsere ersten beiden Stopps sind an Lagunen voller Flamingos, an denen wir vorbei spazieren. Immer wieder sehen wir Lamas und Vicunas unterwegs.

Am späten Vormittag halten wir schließlich an den heißen “Termas de Polques”, eine entspannende Abwechslung vom Autositz. Danach geht es weiter zum südlichsten Punkt der Route von wo wir eine atemberaubende Sicht auf die Laguna Verde und den dahinter liegenden Vulkan Llicancabur haben. Er ist mit 5950m und losem Gestein der schwierigste der Vulkane, die man im Rahmen einer Tour besteigen kann. Bereits für die Inka war dieser Vulkan heilig. Unsere Mittagspause machen wir in einem “Versteck” in der Nähe. Wieder haben wir die wunderschöne Landschaft für uns alleine.

Am Nachmittag steigt unsere Route bis zu den “Geisers Sol de Manana” bis auf 5000m an. Die Geyser mit kochender Erde und dampfender Luft sind beeindruckend. Leider macht die Höhe Elodie ziemlich zu schaffen, so dass es für sie ein eher qualvoller Nachmittag wird. Der letzte Halt an der Laguna Colorada ist weniger beeindruckend. Wahrscheinlich sind wir nicht zur richtigen Taqeszeit hier, um die verschiedenen Farben der Lagune wahrzunehmen.

Gegen 17 Uhr erreichen wir Villa Mar. Jesus findet wieder eine gute Unterkunft für uns, in der erst am Abend ein zweiter Jeep ankommt.

3. Tag: Villa Mar – Chuvica

Am dritten Tag wartet erneut eine völlig andere Landschaft auf uns. Wir halten an verschiedenen Sandsteinformationen, an denen man mit Vorsicht sogar ein bisschen klettern kann. Die Laguna Negra wirkt anschliessend umgeben von Felsen, Gras und Lamas wie eine Oase. Kurz vor der Mittagspause erreichen wir einen atemberaubenden Canyon, dessen Abgrund sich vor uns auftut.

Am Nachmittag kreuzen wir die Eisenbahnlinie die von Uyuni nach Calama in Chile führt bei Juliaca. Zu Zeiten des Mineralabbaus in der Region war Juliaca ein florierender Umschlagplatz, heute wirkt der Ort heruntergekommen und dient hauptsächlich als Fotomotiv.

Den letzten Halt des Tages machen wir in Colcha K. Das Dorf, mit grossen Häusern und befestigten Strassen wirkt ziemlich fremd in dieser Region. Gegen 17 Uhr erreichen wir unser Salzhotel in Chuvica. Das Gebäude ist in ähnlicher Technik wie die Adobe-Häuser in der Region konstruiert, mit dem Unterschied, dass die Steine aus Salz sind, sehr interessant.

4. Tag: Chuvica – Uyuni (inkl. Aufstieg des Thunupa)

An unserem letzten Tag stehen wir früh auf. Um 5 Uhr verlassen wir das Salzhotel Richtung der Insel Inkahuasi, die mitten im Salar de Uyuni liegt. Es ist stockdunkel und die Fahrt auf dem nassen Salar wirkt wie auf einem anderen Planeten. Leider haben wir kein Glück mit dem Wetter und bekommen auf der Insel keinen richtigen Sonnenaufgang zu sehen. An sich ist die Insel ein magischer Ort, aber die 17 Jeeps, die mit uns hier sind, lassen diese Magie dann leider doch etwas verblassen.

Nach einem kräftenden Frühstück auf dem “Parkplatz” fahren wir weiter Richtung Norden. Es sind noch 80 km bis zum Vulkan Thunupa. Auch als er zum greifen nah scheint, zeigt das GPS auf dem Smartphone noch 30 km an. Die Distanzen auf dem Salar erscheinen tatsächlich unwirklich.

Von Coquesa am Rand des Salars geht es mit dem Jeep bis auf 4000m. Hier gibt es Mumien in einer Höhle zu sehen. Anschließend beginnt unser Aufstieg zum Thunupa. Anstrengende vier Stunden später erreichen wir den “kleinen” Gipfel auf ca. 5300m. Der Ausblick von hier ist unglaublich und sicher das Highlight unserer Tour. Einerseits erscheint der weisse Salar wie Wolken, andererseits wie ein Meer mit Inseln.

Nach insgesamt 7 Stunden sind wir wieder am Jeep. Da zur Zeit Karneval ist finden wir in Coquesa jedoch keine Unterkunft. Heute wird gefeiert und es werden keine Touristen empfangen. Also beschließen wir unsere Tour einen halben Tag früher als geplant zu beenden und nach Uyuni zu fahren. Bei der Überquerung des Salars haben wir noch die Möglichkeit ein paar perspektivische Spielereien mit dem Fotoapparat auszuprobieren, die sich als schwieriger herausstellen als gedacht.

Bevor wir am nächsten Tag das trostlose Uyuni verlassen, besuchen wir noch den “Cementerio de Trenes”, eine sehenswerte aber ziemlich überlaufene Attraktion.

Fazit

In der Tat war die Tour eines der Highlights unserer bisherigen Reise, insbesondere der Aufstieg des Thunupas, der den Extratag plus die Kosten eines Führers von 500 Bolivianos auf jeden Fall wert ist. Eine Jeep-Tour hier bedeutet in jedem Falle viel Fahrerei und viele Stunden im Auto, aber die Landschaft ist wirklich atemberaubend und entschädigt dafür mehr als genug. Wir empfanden es als sehr angenehm, die Tour vom netten, kleinen Tupiza zu machen, wo weniger los ist, als im hässlichen Uyuni. Wir hatten den Eindruck, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, bei welcher Agentur man bucht, da die Fahrer bei allen Agenturen einen schrecklich geringen Lohn von 100 Bolivianos (12 Euro) am Tag verdienen. Alejandro Tours können wir für ihre Kooperativitaet empfehlen, dass man nicht alles zu Beginn bezahlen muss und dass sie uns am Ende wegen des verfrühten Endes unserer Tour tatsächlich weniger Gelde verlangt haben. Das Wichtigste ist sicherlich, dass man den Fahrer vor der Tour trifft und nach dem ersten Eindruck entscheidet, ob man die nächsten Tage mit ihm in der Wildnis verbringen möchte. Nicht zuletzt Jesus war bei uns ein wichtiger Grund dafür, dass wir eine solch gelungene Tour gemacht haben. Bei ihm hatten wir vor allem immer das Gefühl, dass er alles unter Kontrolle hat.

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  6 comments for “Salar de Uyuni und Los Lípez

  1. Helmut
    24. Februar 2016 at 12:00

    Le rapport et les photos: UN HIGHLIGHT !!!!!!!!
    🙂 Helmi

  2. Daniel
    24. Februar 2016 at 15:59

    J’ai souvent été intéressé par la région d’Antofagasta et le désert de l’Atacama au Chili. Maintenant vous m’apprenez la région d’Uyuni et son désert de sel en Bolivie. Je vois très bien le beau volcan Tunupa ( 5435 m) au nord de ce désert. La descente d’Elodie, parfois sur les fesses, me rappelle une descente semblable, mais continue, dans la cendre du Stromboli en 1960.
    Je m’égare, mais j’aime !

  3. Maman
    25. Februar 2016 at 15:36

    Bien sûr moi aussi j’ai ri des chûtes d’Elodie sur les fesses, mais surtout j’adore vos photos surréalistes dans le désert de sel

  4. Nicole NIJHOF-VOLLARD
    25. Februar 2016 at 23:00

    J’aime vos photos et videos ! La belle lumière, l’immensité des paysages, le côté aventure, les sensations de poussière, de chaleur, de fatigue, de rigolade, etc… Très sympa et… instructif sur la région ! Bonne continuation y hasta la proxima vez ! Un embrazo fuerto !

  5. james
    28. Februar 2016 at 21:21

    Un seul mot ‘ magnifique ‘ qu’elle pureté et qu’elle chance vous avez de découvrir de si beaux paysages et de tomber si bien à chaque fois ; Mais Elodie investi dans une paire de bonnes chaussures pour le maintien de tes chevilles si précieuses pour toutes les balades et escalades restant à faire.Bises aux deux

  6. Zouzou
    21. März 2016 at 21:53

    Superbement magnifique ! <3 <3 <3

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