Die Küste von Biobío

Cobquecura

Chillan erreichen wir rechtzeitig für den letzten Bus des Tages an die Küste. Um 18 Uhr verlässt der Bus das Terminal Richtung Cobquecura. Manchem ist der Ort aus den Nachrichten vielleicht noch ein Begriff, da hier in der Nähe das Epizentrum des Erdbebens 2010 war. Die Spuren davon sieht man in dem netten kleinen Ort heute noch. Viele Häuser sind noch keine fünf Jahre alt. Von anderen Häusern steht nur noch die Straßenfront.

In unserer Unterkunft merken wir direkt, dass wir nicht mehr in einer sehr touristischen Region sind. Für ein komfortables Doppelzimmer mit Frühstück bezahlen wir 15.000 Peso (gut €20). In Patagonien haben wir das öfters pro Person bezahlt.

Der Strand von Coquecura macht einen überraschend entwickelten Eindruck. Es gibt eine Promenade mit Basketballplatz. Trotzdem ist niemand hier, jetzt im Hochsommer. Vielleicht liegt es an dem vom Humboldt-Strom beeinflussten Küstenklima. Während es bei unserer Abfahrt im 100 km entfernten Chillan 35°C waren, klettert das Thermometer hier heute nur mit großer Mühe über die 20°C Marke. So bleibt zumindest den Seelöwen die sich auf den drei großen Felsen direkt vor dem Strand tummeln ihre Ruhe. Und wem das Wasser nicht zu kalt ist findet hier in dieser Ruhe zum Surfen auch noch Weltklasse Wellen. Leider sind sie aktuell etwas klein und leider kommt der Wind aus der falschen Richtung. Aber dennoch versuche ich mich mit einem Softboard in La Rinconada ein paar Kilometer südlich. Nano, der einzige Surfbrettverleiher hat keine große Auswahl, aber fährt uns bis zum Spot. Fischer gibt es hier viele, als Surfer bin ich jedoch der einzige. Nach drei Stunden holt uns Nano wieder ab und wir nehmen einen Bus nach Buchupureo, 13 km weiter nördlich.

Buchupureo

Buchupureo ist noch kleiner und ruhiger als Cobquecura. Es liegt in einem kleinen Tal. Zwei Kilometer vor dem Ort macht die Straße einen kleinen Schlenker am Strand vorbei. Hier steigen wir aus und leisten uns im „Restaurant El Puerto“ eine Cabaña für zwei Nächte mit Blick auf die schöne Bucht, in der die Wellen brechen. Für die Lage ist der Preis von 30.000 Pesos pro Nacht annehmbar. Die Wellen sind ähnlich klein wie am Vortag. Das größte Problem ist es jedoch ein akzeptables Surfbrett aufzutreiben. So finde ich mich am Nachmittag mit einem kleinen, schmalen Softboard im Wasser, mit dem es mir unmöglich scheint eine der Wellen zu bekommen. Das ist etwas frustrierend. Andererseits gibt es schlimmere Orte zum entspannen. Wenn man hier jedoch zum Surfen her kommt, sollte man auf jeden Fall sein eigenes Brett mitbringen. Der einzige Verleih hat nur nach Lust und Laune geöffnet und höchstens drei bis vier „Surfbretter“.

Am 9. Januar klingelt der Wecker um 6 Uhr. Nach langer Zeit stehen wir nochmal auf, bevor die Sonne aufgeht, was nicht nur an der Uhrzeit liegt, sondern auch daran dass wir wieder weiter nördlich sind. Um kurz nach 7 Uhr steigen wir in den Bus zurück nach Chillan, von wo wir weiter nach Santa Cruz ins Colchagua Tal wollen, wo Elodie vor 7 Jahren zum Praktikum war.

  1 comment for “Die Küste von Biobío

  1. Moni
    25. Januar 2016 at 15:00

    So eine schöne Aussicht von eurer Cabana über den Blumengarten auf das Meer! Ein Basketball Platz wie an der französischen Atlantikküste…Wir freuen uns, dass ihr trotz bescheidenen Internetverbindungen immer wieder Artikel und Fotos hochladen könnt. Danke♡♡♡

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