Puerto Rio Tranquilo

Puerto Rio Tranquilo ist deutlich größer und touristischer als Puerto Bertrand, aber nach wie vor sehr überschaubar und nicht mit den Orten Südpatagoniens vergleichbar. Der kleine Ort liegt am großen Lago General Carrera, der auf argentinischer Seite unter dem Namen Lago Buenos Aires bekannt ist. Wir finden in der Residencial La Paz eine akzeptable Unterkunft, in die uns Rebecca und Raphael wenig später folgen.

Noch am gleichen Nachmittag besuchen wir die Cuevas de Marmol, sehr hübsche natürliche Marmorhöhlen am Seeufer, die selbst beim leichten Nieselregen ihre Schönheit zeigen. Die Rückfahrt über den Wellengang des Sees ist spektakulär und könnte beinahe eine eigene Attraktion sein. Die knapp zweistündige Tour kostet uns pro Person 7000 Pesos (ca. €10) bei acht Leuten im Boot.

Für den nächsten Tag organisieren wir mit einer lokalen Führerin eine Gletscherwanderung zum und auf dem Glaciar Exploradores, die mit 45.000 Pesos (ca. €70) pro Person deutlich erschwinglicher ist, als die Angebote in Südpatagonien (die i.d.R bei €120 anfangen). Leider schmilzt der Glaciar Exploradores jedoch erheblich schneller, als er wächst, was einen Besuch hier wahrscheinlich auch etwas weniger spektakulär macht, als auf den großen Gletschern des Südens. Zu meinem großen Pech verderbe ich mir beim Abendessen den Magen, so dass ich am nächsten Tag flach liege und für Eindrücke der Gletscherwanderung nur auf Elodies französische Version und Video verweisen kann.

Am 28.12. stehen wir früh auf um ab 8 Uhr zu versuchen per Anhalter Richtung Coyhaique mitgenommen zu werden. Falls wir keinen Erfolg haben, sollen ab 9 Uhr drei Minibusse durch den Ort nach Coyhaique fahren. Und wie es scheint haben wir heute überhaupt kein Glück. Bis der erste Bus Rio Tranquilo gegen 9:30 Uhr durchquert, haben wir noch keine Mitfahrgelegenheit gefunden und der Bus ist hoffnungslos ausgebucht. Auch in den beiden folgenden Bussen haben wir keine Chance einen Platz zu ergattern. So stehen wir Mittags um 12 Uhr mit immer noch am verregneten Straßenrand von Rio Tranquilo und denken schon, dass wir hier heute gar nicht mehr weg kommen.

Dann hält endlich einer der Pick-ups, die wir an der Tankstelle gegenüber angesprochen haben. Matias und Jessica aus Santiago sind bereit uns auf der Ladefläche mitzunehmen. Wir sollen uns nur verstecken, da sie sonst von den Carabineros eine saftige Strafe riskieren.

So finden wir uns schließlich mit Joseph aus Hong-Kong, der fließend französisch und spanisch spricht und unserem Gepäck auf einem Pickup Richtung Norden.

Julieta

Calafate