Bonito

Bonito ist schön und Bonito ist teuer. Der Name des Ortes hätte für die kristallklaren Flüsse, die ihn umgeben, nicht besser gewählt werden können. Dank dieses Naturphänomens hat sich Bonito zum Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus in Brasilien entwickelt. Heute bedeutet das Touristenmassen, die in perfekt organisierten Touren von maximal 10 Personen durch die atemberaubenden Attraktionen geschleust werden. Und trotzdem bereuen wir nicht hierher gekommen zu sein. Zu schön ist Bonito oder um genauer zu sein seine Umgebung. Doch die Schönheit hat ihren Preis. Es scheint so, als würde der Preis als Werkzeug genutzt, dieses Paradies vor noch größeren Menschenmassen zu schützen. Oder die Preise sind einfach nur so hoch, weil Bonito es sich leisten kann, bei der großen Nachfrage. Nach Angeboten zu suchen macht keinen Sinn, da die Preise von der Gemeinde festgelegt sind und die Touren durch ein zentrales Buchungssystem verwaltet werden. Sehr professionell! Wie gerecht diese Art von Exklusivität ist, ist eine andere Frage. Ob es zumindest für die lokalen Einwohner ermäßigte Preise gibt, haben wir noch nicht herausgefunden, aber wir haben von Ortsansässigen gehört, die noch keine ihrer eigenen Attraktionen gesehen haben.

Wir haben bei unserer Ankunft das Glück, zwei der letzten Plätze einer Schnorcheltour im Rio Sucuri zu ergattern und das Glück sie bezahlen zu können: Mit umgerechnet €100 für zwei Personen ist aber auch unser Tagesbudget an einem Vormittag ausgeschöpft. Doch es lohnt sich. Nachdem der Shuttle-Bus die neun Tour-Teilnehmer bei ihren diversen Unterkünften eingesammelt hat, fährt er uns über eine Staubpiste zum 20 km entfernten Fluss. In einem sehr schicken Anwesen werden wir mit Neopren Anzügen, Maske und Schnorchel ausgerüstet. Kurz darauf holt uns ein Minitransporter ab und bringt uns zum Einstieg in den Fluss. Das Wasser hat gut 21°C, was bei der Hitze (bis zu 40°C) und mit Neoprenanzug sehr angenehm ist und es ist tatsächlich so klar, dass man den sandigen Boden, Pflanzen und Fische sieht, fast als ob gar kein Wasser im Fluss wäre. Unglaublich! Von hier dürfen wir uns jetzt 1800 m von der Strömung durch den Fluss treiben lassen. Die Dauer von ca. 50 Minuten empfinden wir als optimal: Wir haben weder das Gefühl für unser Geld übers Ohr gehauen worden zu sein, noch sind wir völlig unterkühlt.

Am zweiten Tag wählen wir einen preiswerteren Ausflug. Wir leihen uns im HI Hostel (ebenfalls perfekt organisiert und voll) Fahrräder und fahren zum 7 km entfernten Balneario Municipal, der öffentlichen Badestelle von Bonito. Auch hier gibt es die Möglichkeit, sich ein Stück durch den Fluss treiben zu lassen und das „Schwimmbecken“ ist voll mit Fischen. An einem Holzsteg an dem sie von den Besuchern regelmäßig gefüttert werden, tummelt sich ein so großer Schwarm, dass sie uns sogar berühren, als wir durch sie durch schwimmen.

Abends besuchen wir noch die tägliche Veranstaltung des Projecto Jiboia. In diesem Projekt hat sich ein Amerikaner vorgenommen Vorurteile und Ängste gegen Schlangen abzubauen. Die zweistündige Veranstaltung ist eine One-Man-Show in schnellem, schlecht artikulierten Portugiesisch. Auch wenn wir einiges verstanden haben, gehen wir danach etwas enttäuscht „nach Hause“.

Morgen wollen wir nach Paraguay!

  5 comments for “Bonito

  1. Babs
    27. Oktober 2015 at 8:04

    Nette Schlangenbilder! Wurde es nicht eng am Hals? Lasst es Euch weiter gut gehen!!!!

    • Elodie & Tobi
      4. November 2015 at 14:47

      Nein, aber Tobi war ziemlich relax! Ich nicht!!!

  2. Maman
    28. Oktober 2015 at 19:43

    magique ce petit plouf! Et bravo pour le ssssserpent !

  3. Anderson Lopes Rodrigues
    4. November 2015 at 3:41

    Olá amigos, Bonito é um lugar maravilhoso, foi um prazer em conhecer vocês.
    Forte Abraço

  4. Estelle
    12. November 2015 at 23:32

    Ah ouais, tu t’es laissée tenter par la photo avec le beau gosse à langue fourchue ! Pas mal ! On voit que tu n’es pas en pleine confiance quand même. Tobi a l’air plus convaincu !

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