Itacaré

21. September – Nach eine ruckeligen Fahrt, kommen wir mit entsprechend wenig Schlaf gegen 4:15 Uhr in Feira de Santana an. Eine Stunde später fährt unser Bus nach Itacaré ab. Während der Pause nutzen wir bei einem kleinen Frühstück das von der Stadt angebotene gratis WLAN. Was für eine Fortschrittlichkeit! Die Fahrt nach Itacaré zieht sich. Für eine überschaubare Distanz benötigen wir 8 Stunden, da der Bus überall anhält. Im Gegensatz zu den vorigen Bussen hat dieser keine Klimaanlage. Mit fortschreitender Uhrzeit wird es immer heißer. Dabei hatten wir uns für die lange Fahrt doch extra die Fleecejacke ins Handgepäck getan.
Wir sind froh als wir am frühen Nachmittag in Itacaré ankommen. Die Erschöpfung, der gastfreundschaftliche erste Eindruck und der moderate Preis sorgen dafür, dass wir diekt in der erstbesten Unterkunft bleiben, dem zentral gelegenen Itacaré Hostel. Anschließend erkunden wir noch vier der Strände von Itacaré, essen leckere Tapiocas (Teigtaschen) zu Abend, organisieren ein Surfbrett für morgen und fallen erschöpft von den beiden unruhigen vergangenen Nächten ins Bett.

22. September – Auch in Itacaré wartet ein leckeres Frühstück auf uns. Schon die ganze Woche über wurden wir u.a. mit tropischen Früchten, Kuchen und Rührei verwöhnt. Nach dem Frühstück laufen wir zum letzten der vier am Vortag erkundeten Strände, der „Praia da Ribeira“, die gut 20 Minuten vom Zentrum entfernt liegt. Auf dem Weg dorthin fragt uns Matheus, ob er uns zur „Prinha“ führen soll, zu einem der schönsten Strände Bahias, der eine weitere halbe Stunde Fußmarsch entfernt liegt. Das kommt uns gelegen, da uns im Hostel empfohlen wurde einen Guide zu nehmen, zum einen um den Weg zu finden, zum anderen um nicht ausgeraubt zu werden. Der Weg zur Prainha (Strändchen) führt durch dichten Regenwald an einem Wasserfall vorbei, bis sich schließlich der Wald lichtet und sich eine palmengeschmückte Küste vor uns auftut. Kurz darauf erreichen wir die Prainha, wo wir den netten Mann vom Surfshop treffen. Er arbeitet tagsüber in einem Hotel in der Nähe und hat wie verabredet das ausgeliehene Brett mitgebracht. Bis zum frühen Nachmittag genießen wir den traumhaften Strand mit kleinen Wellen. Auf dem Rückweg ist mehr los, als am morgen und wir denken uns, dass der Weg ohne Guide auch nicht gefährlich gewesen wäre. Andererseits sind wir froh, durch unsere Ausgaben Einheimische wie Matheus zu unterstützen. Abends nutzen wir die gut ausgestattete Küche des Hostels und essen mit einem jungen Österreicher zu Abend, der wegen des Capoeiras seit drei Monaten in Brasilien ist.

23. September – Heute laufen wir mit zwei Surfbrettern unter den Armen zur Praia da Ribeira. Die Wellen sind wieder klein und optimal für Elodie. Sie überrascht mich, indem sie bei einer Welle nach der anderen im Weißwasser aufsteht. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann Sie das letzte mal auf einem Surfbrett gestanden hat. Umso mehr freut mich der schnelle Erfolg. Bevor die tropische Mittagssonne ihre volle Kraft entfaltet, laufen wir zurück zum Hostel. Gestern haben wir schon mehr als genug Sonne abbekommen.
Am späten Nachmittag laufen wir erneut mit den Brettern los. Diesmal ist das Ziel die Flussmündung ganz in der Nähe des Zentrums. Auf der anderen Seite liegt in Sichtweite ein einsamer kilometerlanger Strand mit Wellen, der mit kleinen Booten schnell zu erreichen ist. Wir sehen jedoch kein Boot, welches den Anschein hat, uns zum anderen Flussufer transportieren zu wollen. Also entscheiden wir und, die Klamotten in eine Plastiktüte zu packen und zu versuchen die starke Strömung des Flusses auf den Surfbrettern zu überqueren, mit Erfolg. Nach einem kurzen Fußmarsch finden wir uns in kurzen, kräftigen Wellen wieder, deren Schaum wieder gute Bedingungen für Elodie liefert.

24. September – An unserem letzten Tag in Itacaré, teilen wir uns ein Surfbrett mittlerer Größe und versuchen wieder unser Glück an der Praia da Ribeira. Heute sind die Bedingungen für mich besser. Am Nachmittag erkunden wir noch ein paar Ecken von Itacaré, die wir bislang nicht gesehen haben, wie etwa die zentrale Praia da Concha. Abends essen wir bei einem netten Portugiesen im „Hafen“ leckeren Fisch.

Knapp 10 Tage nach dem Start unserer Reise freuen wir uns, dass wir dazu entschieden haben, die Reise in Brasilien zu beginnen. Die ursprünglichen Zweifel (Sprache, Sicherheit,…) haben sich bislang nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil, das Land fasziniert uns und die Brasianer nehmen uns warmen Herzens auf. Mit dem Portugiesisch kommen wir halbwegs zurecht und wir hatten noch keine unangenehme Situation, in der wir uns Sorgen um unsere Sicherheit machen mussten. Gleichzeitig haben wir mit dem Zeitpunkt unseres Brasilienbesuchs sehr viel Glück. Wir sind in der absoluten Nebensaison hier. Alles ist angenehm leer und die Preise sind deutlich niedriger. Zudem profitieren wir vom Leid der Brasilianer, eines schwachen Reals. So finden wir bislang in der Regel immer ein Doppelzimmer für ca. €20 die Nacht.

  8 comments for “Itacaré

  1. Moni
    27. September 2015 at 8:24

    So schöne Fotos! Danke, merci,!, und der Text beruhigt mich sehr. Freue mich auf die Fortsetzung. Bon courage, Elodie, avec le surf!

  2. Babs
    27. September 2015 at 21:04

    Schön, dass es Euch gut geht. Übrigens kann es sehr lange dauern bis man die Bändchen von Salvador verliert. Meins ist immer noch dran, und das 2 Jahre…
    Noch keine neue Nachbarn in Sicht!!! Ansonsten weiterhin viel Spaß 🙂

    • Elodie & Tobi
      1. Oktober 2015 at 13:00

      Es wäre schön, es lang zu behalten. Mir gefält es, und dass ich es direkt am ersten Tag bekam. Am liebsten behalte ich es bis zum Ende der Reise 🙂

  3. Babs
    27. September 2015 at 21:05

    Nächstes Wochenende ist in Frankfurt richtig was los, Einheitsfest…

  4. Britta
    28. September 2015 at 16:30

    Ich wußte gar nicht, dass Elodie so eine gute Surferin ist. Weiterhin viel Spaß und passt auf euch auf.

    • Elodie & Tobi
      1. Oktober 2015 at 12:57

      Das hat natürlich Tobi übertrieben, die französische Version ist weniger optimistisch 🙂

  5. Zouzou
    1. Oktober 2015 at 17:19

    C’est si beau ! Merci <3

  6. Nel
    13. Oktober 2015 at 14:51

    The place to be Elo & Tobi! Il fallait pas manqué Itacaré, bien joué!

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