Caravelas

29. September – Heute klingelt der Wecker noch etwas früher als am Gestern. Wir müssen den Bus um 6 Uhr bekommen und stehen um 5 Uhr auf, damit wir genügend Zeit für die Überfahrt mit dem kleinen Boot haben. Der Bus fährt uns in gut zwei Stunden nach Itabela, dass auf der Hauptstraße nach Süden liegt. Eine halbe Stunde nach unserer Ankunft haben wir Anschluss nach Teixeira de Freitas. Die Fahrt dauert wieder gute zwei Stunden. Da die Fahrzeiten weiter nach Vitoria hauptsächlich nachts sind und wir in der Großstadt nicht am späten Abend ohne Übernachtungsmöglichkeit ankommen möchten, fahren wir von Teixeira de Freitas mit dem nächsten Bus gut zwei Stunden nach Caravelas. Caravelas liegt wieder am Ende der Straße. Hier erwartet uns jedoch eine ganz andere Abgeschiedenheit als in Caraiva. Die Straße nach Caravelas ist gut ausgebaut. Caravelas ist eine Kleinstadt. Diese macht jedoch den Eindruck, als würden sich außer uns nicht viele Touristen hierhin verirren. Eine Gruppe von Schülerinnen läuft ganz begeistert auf uns zu und interviewt uns mit einem Fragebogen, den sie im Unterricht entworfen haben. Gleichzeitig ist Caravelas jedoch sehr bekannt für „Whale watching“. Leider haben wir per Telefon schon vor unserer Ankunft erfahren, dass es während der Woche keine Tour geben wird, da die Nachfrage zu gering ist. Wir versuchen es vor Ort trotzdem nochmal bei den verschiedenen Veranstaltern. Kein Glück. Kurz bevor es dunkel wird besuchen wir das Instituto de Baleia Jubarte, ein Forschungsinstitut für Buckelwale. Dort erfahren wir viele interessante Dinge über diese beeindruckenden Tiere und treffen schließlich sogar den Direktor und zwei seiner Assistenten. Ich habe die Möglichkeit ihnen von meinem Ballenar Projekt (http://ballenar.de, befindet sich gerade in Wartungsarbeiten) zu berichten, was ich vor einigen Jahren als Student initiiert habe und Einblicke in ihre Arbeitsmethoden und Datenbanken zu bekommen. Es ist ein sehr interessanter Erfahrungsaustausch.

30. September – Die Nacht in unserer bislang einfachsten Unterkunft (R$ 50 / €12 Doppelzimmer) schlafen wir sehr gut und ohne Wecker der morgens klingelt. Wir leihen uns zwei Fahrräder aus und fahren zur ca. 10 km entfernten Barra de Caravelas, wo der Fluss ins Meer mündet. Auf dem Weg dorthin besuchen wir das Besucherzentrum des Maritimen Schutzgebietes des Abrolhos Archipels, wo die Walbeobachtungstouren stattfinden. Dort bekommen wir zumindest eine lebensgroße Nachbildung eines Buckelwals zu sehen und einen kleinen Eindruck dieses Naturparadieses, welches wir leider nicht besuchen können. Als ich unserer Führerin nach der kostenlosen Tour zumindest ein Trinkgeld geben will, weißt sie dieses entschieden ab. Wann man in Brasilien Trinkgelder geben kann haben wir immer noch nicht ganz verstanden (im Restaurant sind in der Regel bereits 10% für Service in der Rechnung enthalten).
Barra de Caravelas ist noch verschlafener als der Ort selbst. Es gibt ein paar Strandrestaurants, aber außer einem anderen Paar sind keine weiteren Tourist in Sicht. Wir sind auf unserer Reise bereits von vielen schöneren Stränden verwöhnt worden und radeln am frühen Nachmittag wieder zurück. Den Fahrradverleih erreiche ich gerade noch mit genug Luft im Vorderreifen. Die geliehenen Räder sind alles andere als High-Tech Material, aber für €2 pro Rad für die vier Stunden kann man sich nicht beschweren.
Um 18 Uhr nehmen wir den Bus zurück nach Teixeira de Freitas, wo wir gegenüber des Busterminals zu Abend essen. Gegen 23 Uhr fährt unser Nachtbus nach Vitória, mit dem wir nach gut zwei Wochen Reise den Bundesstaat Bahia verlassen werden.

Post navigation

  5 comments for “Caravelas

  1. Moni
    2. Oktober 2015 at 21:28

    Danke für die Texte in 2 Sprachen. Auch wenn wir im frz. Teil nicht alles genau verstehen, ist es für uns eine gute Übung und erfahren so noch einzelne Details. Merci Elodie pour les informationes sur les baleines ♡.

  2. Maman
    3. Oktober 2015 at 8:15

    qu’elle est belle cette église bleue ! Quel dommage d’avoir raté les baleines!

  3. Britta
    5. Oktober 2015 at 14:08

    Wirklich schade, dass keine Tour zu den Buckelwalen angeboten wurden. Sicherlich werdet ihr auf eurer Reise noch einmal die Gelegenheit dazu haben. Ihr seid ja richtige Frühaufsteher geworden.😚

    • Elodie & Tobi
      5. Oktober 2015 at 14:27

      jaaa!!! es ist auch schön so früh aufzustehen, man hat so viel Zeit! Hier ist um 18:30Uhr schon dunkel 🙂

  4. Jette&Jarda
    15. Oktober 2015 at 17:54

    Spannend! Zum Glück habe ich “baleine” erst neulich bei DUOLINGO gelernt…
    Jette

Comments are closed.

Top